„Mehr Infektionen wegen FFP2-Masken“? Virologe geht wegen Corona mit Politik hart ins Gericht

Der Virologe Klaus Stöhr spricht über falschen Aktionismus, Impfpflicht und einen erneuten Lockdown. Dass Kinder in der Schule eine Maske tragen müssen, sei ein Skandal.

München – Professor Klaus Stöhr arbeitete für die Weltgesundheitsorganisation und den Pharmahersteller Novartis. Heute ist der 62-Jährige freier Berater und einer der renommiertesten Virologen und Impfstoffexperten. Im Interview mit unserer Zeitung analysiert Stöhr die eskalierende Corona-Lage und spart dabei nicht mit Kritik an der Politik.

Vierte Corona-Welle: Nur die Politik wusste offenbar nicht bescheid

Herr Stöhr: Die Corona-Krise trifft uns härter denn je. Überrascht Sie das?
Prof. Klaus Stöhr: Nein. Mit der großen Wucht der vierten Welle war zu rechnen. Wir haben schon im Sommer eindringlich davor gewarnt, dass ein schlimmer Winter auf uns zukommt. Es bleibt unverständlich, warum die Politik das Land nicht gut darauf vorbereitet hat.Was hätte die Politik tun können oder müssen?
Prof. Stöhr: Thema eins und zwei: Boostern der Älteren und Vulnerablen sowie bessere Impfraten beim Pflegepersonal! Es war schon im Sommer bekannt, dass der Impfschutz vor allem bei den über 60-Jährigen im Herbst nachlassen würde. Ältere, die im Frühjahr mit einem mRNA-Impfstoff geimpft worden sind, sind jetzt im Mittel noch zu etwa 60 Prozent vor einem schweren Verlauf geschützt. Bei Jüngeren dagegen flacht die Schutzkurve nicht so schnell ab. Insofern geht Herrn Söders Absichtserklärung, dass sich jetzt jeder dringend boostern lassen soll, an den Prioritäten vorbei.Trägt nicht jeder noch besser Geimpfte zur Eindämmung von Corona bei?

Original Article: https://www.merkur.de/welt/corona-ffp2-impfpflicht-regeln-verfehlungen-politik-schulen-pflegeheime-bayern-lockdown-91114023.html

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